Entspannende Wärme, wohltuender Dampf und aromatische Düfte – ein professionell durchgeführter Saunaaufguss ist pure Wellness für Körper und Seele! Doch wie gelingt der perfekte Aufguss? Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie den perfekten Aufguss durchführen, was Sie dafür benötigen und worauf Sie für ein sicheres Saunaerlebnis achten müssen. Tauchen Sie ein in die Welt der Aromen und entdecken Sie, wie Sie mit einfachen Mitteln Ihren Saunagang zu einem Fest für die Sinne machen!
Inhalt:
- Wozu dient ein Aufguss? Hitze, Saunaduft und Wohlbefinden
- Klassisches Zubehör: Vom Aufgusskübel bis zum Saunaduft
- Die Vorbereitungen für den Saunaaufguss
- Der perfekte Aufguss: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Aufguss und Intensität: Wie viel Wasser wird aufgegossen?
- Abwechslung in der Sauna: Welche Aufgussarten gibt es?
Wozu dient ein Aufguss? Hitze, Saunaduft und Wohlbefinden
Warum überhaupt ein Aufguss? Fürs gesunde Saunieren ist er nicht zwingend erforderlich. Allerdings steigert ein gut gemachter Aufguss das Wohlbefinden und die gesundheitlichen Wirkungen des Saunagangs. Der Saunaaufguss ist für viele Sauna-Fans DAS Highlight eines jeden Saunabesuchs, der das einfache Schwitzen in ein ganzheitliches Wellness-Erlebnis verwandelt. Beim Aufguss wird Wasser, oft mit ätherischen Ölen oder Kräuterauszügen angereichert, auf die heißen Saunasteine gegossen. Der beim Aufgießen entstehende Dampf erhöht kurzzeitig sowohl die (gefühlte!) Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit in der Kabine. Dieser plötzliche Anstieg verstärkt den Hitzereiz auf der Haut und kurbelt die Schweißproduktion an.
Ein solcher Aufguss dient gleich mehreren Zwecken:
- Intensivierung der Wärmeempfindung: Der Wasserdampf, der sich auf der Haut niederschlägt, setzt die zuvor aufgenommene Wärmeenergie frei und verstärkt so das Hitzeempfinden.
- Förderung der Gesundheit: Die erhöhte Luftfeuchtigkeit reinigt die Atemwege und Bronchien. Zudem werden durch die Erweiterung der Blutgefäße und das Öffnen der Poren die beigefügten Düfte besonders intensiv über Haut und Lunge aufgenommen
- Steigerung des Wohlbefindens: Die Kombination aus Hitze, Dampf und wohlriechenden Düften wirkt entspannend und hilft beim Abbau von Alltagsstress.
- Unterstützung der Saunaeffekte: Der Aufguss verstärkt die positiven Wirkungen des Saunierens auf das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem
- Schaffung einer besonderen Atmosphäre: Die verwendeten Düfte können je nach Wahl eine belebende oder beruhigende Wirkung entfalten und so die Stimmung beeinflussen.
Durch diese vielfältigen Effekte trägt der Saunaaufguss dazu bei, dass Saunierende sich nach dem Saunagang frisch, erholt und “generalgereinigt” fühlen. Er macht aus dem einfachen Saunieren ein multisensorisches Erlebnis, das Körper und Geist gleichermaßen anspricht und das Wohlbefinden auf ganzheitliche Weise fördert.
Klassisches Zubehör: Vom Aufgusskübel bis zum Saunaduft
Zu einem guten Aufguss gehört auch stilechtes Equipment. Das Wasser wird traditionell mit Hilfe eines hölzernen Löffels aus einem Saunaeimer portionsweise über die oberen Lavasteine verteilt. Die passende Schöpfkelle aus Naturholz und den zugehörigen Aufgusskübel sind . falls noch nicht vorhanden – im Shop der Gartenhausfabrik unter Saunazubehör erhältlich. Alle Accessoires für Ihre Heim- oder Gartensaune (Sanduhr, Klimamesser, Saunadüfte) haben wir in einem 11-teiligen Sauna-Set zusammengefasst.
Anstatt der Saunaduft-Aufgusskonzentrate werden häufig auch natürliche ätherische Öle oder Kräuteraufgüsse genutzt. Die Möglichkeiten, die Saunagäste mit Düften zu verwöhnen, sind damit aber noch nicht erschöpft! Lesen Sie dazu unseren speziellen Ratgeber “Saunaaufguss selber machen: 12 natürliche Rezepte und Tipps für die Herstellung” und genießen Sie immer mal wieder eine andere Aufgussart!
Für den Aufguss benötigen Sie neben Holzkelle, Eimer und Saunaduft noch ein Handtuch, um die heiße Luft zu verwirbeln.
Die Vorbereitungen für den Saunaaufguss
Nachdem Sie die Holzkelle, den Kübel mit Wasser und das Duftkonzentrat Ihrer Wahl bereitgestellt haben, können Sie mit der eigentlichen Vorbereitung des Aufgusses beginnen:
- Aufgusswasser aromatisieren: Gießen Sie lauwarmes Wasser in den Holzkübel. Lauwarmes Wasser eignet sich besonders gut, da sich darin die ätherischen Öle optimal verteilen. Fügen Sie nun pro Liter Wasser 5-10 Tropfen des ausgewählten ätherischen Öls oder Aufgusskonzentrats hinzu. Rühren Sie die Mischung vorsichtig um, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten.
- Saunatemperatur prüfen: Stellen Sie sicher, dass die Sauna auf die optimale Temperatur von 80-100°C vorgeheizt ist. Nur bei diesen Temperaturen verdampft das Aufgusswasser sofort beim Kontakt mit den heißen Saunasteinen und erzeugt den gewünschten Dampfeffekt.
- Handtuch bereit legen: Das Verwedeln der Luft ist ein wesentlicher Bestandteil des Saunaaufgusses und sorgt für die optimale Verteilung der heißen, feuchten Luft in der Kabine. In einer kleinen privaten Sauna tut es ein 50 x 70 cm großes Handtuch, für mittelgroße Saunen werden Wedeltücher im Format 95 x 95 cm empfohlen.
Der perfekte Aufguss: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wer öffentliche Saunen besucht, kennt den “Aufguss-Event” aus persönlicher Anschauung. Allerdings kann die Ausführung je nach Gusto des Saunameisters oder der Saunameisterin im Detail verschieden ausfallen: Länger oder kürzer, mit mehr oder weniger Wasser, sowie mit unterschiedlicher Intensität beim Verwedeln der Luft mit dem Handtuch.
Im Folgenden stellen wir den klassischen Ablauf eines dreiteiligen Saunaaufgusses Schritt für Schritt dar, den Sie in der eigenen Sauna natürlich individuell anpassen können: je nachdem, welche Vorerfahrungen Sie und Ihre Saunagäste haben und wie intensiv es für sie passt.
- Vorschwitzen: Bevor Sie mit dem Aufguss beginnen, empfiehlt es sich, etwa 5 bis 10 Minuten in der Sauna vorzuschwitzen. Dies bereitet den Körper optimal auf das intensive Hitzeerlebnis vor.
- Frischluft zuführen: Kurz vor dem Aufguss öffnen Sie die Saunatür für einen Moment, um frische Luft in die Kabine zu lassen. Wedeln Sie mit einem Handtuch, um die Frischluft gleichmäßig in der Kabine zu verteilen. Schließen Sie anschließend die Tür wieder und warten Sie kurz, bis sich die Temperatur stabilisiert hat.
- Wasser schöpfen: Nehmen Sie nun eine sichere Position neben dem Ofen ein und schöpfen Sie mit der Holzkelle eine kleine Menge des vorbereiteten Aufgusswassers.
- Erster Aufguss: Gießen Sie das Wasser langsam und gleichmäßig über die Steine, beginnen Sie dabei hinten und verteilen Sie das Wasser in mehreren kleinen Portionen über die gesamte Steinfläche.
- Kurze Pause: Warten Sie nun kurz ab, bis sich der erste Dampf entwickelt hat.
- Wedeln: Greifen Sie das Wedeltuch an einem Ende und lassen Sie es propellerartig unter der Kabinendecke kreisen. Diese Bewegung sorgt dafür, dass die heiße Luft, die sich naturgemäß oben sammelt, auch in die unteren Bereiche der Sauna gelangt. Nach Belieben können Sie im Anschluss das Handtuch noch mit beiden Händen fassen und jeder Personen einzeln heißen Dampf zuwedeln.
- Wiederholungen: Maximal zwei weitere Male sollten Sie den Aufguss (und das Wedeln) wiederholen, wobei Sie bei jedem weiteren Aufguss die Intensität durch etwas mehr Wasser steigern können (aber nicht müssen!)
- Beendigung: Lassen Sie alle Teilnehmer noch 1-2 Minuten nachschwitzen und öffnen Sie dann die Tür zum Beenden des Aufgusses.
Wie immer nach einem intensiven Saunagang, sollte die anschließende Abkühlung (frische Luft, kalte Dusche oder Tauchbecken) nicht fehlen, will man die gesundheitlichen Wirkungen voll mitnehmen.
Sauna-Aufguss und Intensität: Wie viel Wasser wird aufgegossen?
Von der Wassermenge, die für einen Aufguss verwendet wird, hängt es ab, wie intensiv das Dampferlebnis ausfällt. Zu viel Wasser und dem entsprechend zu viel heißer Dampf kann dazu führen, dass es für einige Personen unangehm und sogar gefährlich heiß wird. Zu wenig Wasser ergibt dagegen nur einen schwachen, kaum befriedigenden Aufguss.
Die optimale Wassermenge für eine Aufguss-Zeremonie aus drei aufeinanderfolgenden Aufgüsse hängt einerseits von der Größe der Sauna und andrerseits von der Erfahrung der Saunierenden ab.
- Für unerfahrene Einsteiger werden 15 ml Wasser pro Kubikmeter Saunavolumen (Länge × Breite × Höhe) empfohlen. Diese Menge mag auf den ersten Blick überraschend niedrig erscheinen. Doch gerade für Anfänger ist diese zurückhaltende Dosierung ideal, da sie dem Körper erlaubt, sich behutsam an die intensive Hitze und Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen.
- Für erfahrene Saunafans werden 20-30 ml Wasser pro m³ empfohlen. Das entspricht der Empfehlung des Deutschem Sauna-Bunds für professionelle Aufgüsse.
Auf die drei Aufgüsse einer Zeremonie verteilt, sollte der letzte Aufguss der intensivste sein, etwa indem man je 30% des Wassers auf die ersten beiden Aufgüsse verteilen, 40% auf den letzten.
All diese Vorgaben sind wie gesagt nur Empfehlungen! Letztendlich kommt es auf das persönliche Wohlbefinden der Teilnehmenden an. Sauna ist schließlich kein Leistungssport, sondern ein angenehmes, gesundes Wellness-Erlebnis!
Abwechslung in der Sauna: Welche Aufgussarten gibt es?
Der klassische Wasseraufguss mit ätherischen Ölen oder Sauna-Duftkonzentraten ist nur eine von vielen Möglichkeiten, das Saunaerlebnis zu gestalten. Je nach verwendetem Zusatz wirkt der Aufguss entspannend, belebend oder hautpflegend (Viele Tipps zu den verschiedenen Düften finden Sie in unserem Ratgeber “Welcher Saunaduft für Aufguss und Aromatopf?“.
Mit den unterschiedlichen Zusätzen können Sie bereits viel Abwechslung in Ihre Saunapraxis bringen. Doch es gibt noch weitere, sehr spezielle Aufgussarten:
- Eisaufguss: Bei dieser besonderen Variante wird das Aufgusswasser mit Eisstückchen versetzt. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Dampfentwicklung und einem schonenderen Temperaturanstieg, was besonders hautfreundlich ist.
- Salzaufguss: Hierbei wird der Körper vor dem Aufguss mit grobkörnigem Mineralsalz eingerieben. Diese Methode wirkt desinfizierend, schweißtreibend und entschlackend. Der Peeling-Effekt sorgt zusätzlich für eine Hautreinigung.
- Honigaufguss: Eine besonders pflegende Variante, bei der Honig auf die vorgewärmte Haut aufgetragen wird. Durch die Hitze wird der Honig flüssig und kann besonders gut durch die geöffneten Poren einziehen.
- Birkenaufguss: Diese traditionelle finnische Methode verwendet in Wasser eingelegte Birkenblätter. Die sanfte Behandlung mit Birkenzweigen regt dabei die Durchblutung an.
- Bieraufguss: Eine außergewöhnliche Variante, bei der eine Wasser-Bier-Mischung im Verhältnis 9:1 verwendet wird. Dieser Aufguss verbreitet einen angenehmen, brotartigen Duft in der Kabine.
Natürlich können Sie Ihre Saunaerlebnisse auch saisonal gestalten, indem Sie die jeweiligen Aufgüsse auf die Jahreszeiten abstimmen:
- Im Herbst sorgen Kiefern- und Fichtennadeldüfte für ein waldiges Aroma, ergänzt durch wärmende Honig-Kräuter-Kombinationen.
- Die Wintermonate werden von weihnachtlichen Düften wie Zimt, Nelken und Orange geprägt, während der besondere Schneeballaufguss mit echtem Schnee für winterliche Frische sorgt.
- Der Frühling begrüßt die neue Saunasaison traditionell mit Birkenaufgüssen und belebenden Zitrusdüften.
- An heißen Sommertagen bieten kühlende Mentholaufgüsse und erfrischende Kombinationen aus Minze und Zitrusfrüchten eine angenehme Erfrischung.
Jahreszeitlich angepasste Aufgüsse unterstützen nicht nur die natürlichen Bedürfnisse des Körpers, sondern machen jeden Saunagang zu einem besonderen Erlebnis!
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