Das Holz-Gartenhaus: Haltbarkeit und Lebensdauer

Holzgartenhaus

Wie lange hält ein Gartenhaus aus Holz? Eine gute Frage, für die es keine pauschale Antwort gibt. Zu viele Kriterien spielen eine Rolle für die Lebensdauer eines Holzgartenhauses, angefangen bei Holzqualität und Standort über konstruktive Details bis hin zu Imprägnierung und Wartung. In diesem Ratgeber erfahren Sie, worauf Sie achten müssen, damit Ihr Gartenhaus Jahrzehnte überdauert, sowohl beim Kauf als auch bei der Pflege. 

Inhalt:

  1. Wie lange hält ein Gartenhaus aus Holz?  10, 50, 100 Jahre?
  2. Basis langlebiger Gartenhäuser: Qualität beginnt beim Holz
  3. Unverzichtbar: Holzschutz durch Imprägnierung
  4. Schutz vor Feuchtigkeit: Basishölzer, Fenster, Türen, Dachüberstand
  5. Stabiler und haltbarer: Gartenhäuser mit höherer Wandstärke und Isolierverglasung
  6. Wichtige Details: Sturmschutz und Lüftungsgitter
  7. Das Gartenhaus dämmen: Lohnt sich der Aufwand?
  8. Beim Kauf beachten: Konstruktive Details langlebiger Gartenhäuser (Checkliste)

Wie lange hält ein Gartenhaus aus Holz?  10, 50, 100 Jahre?

Warum kann es auf diese Frage keine konkrete Antwort geben? Ganz einfach: Weil es keine natürliche Grenze für die Haltbarkeit eines Holzhauses gibt. Das Naturmaterial Holz zerfällt nicht einfach so nach einer gewissen Zeit! Grundsätzlich gilt: Solange das Holz trocken bleibt, bleibt ein Holzhaus voll intakt. Das Holz für das vermutlich älteste Holzgebäude der Welt, die Pagode des Hōryū-ji Tempels in Japan, wurde im Jahr 594 n.Chr. gefällt. Dass die Pagode immer noch intakt ist, verdankt sie der achtsamen Pflege buddhistischer Mönche über viele Jahrhunderte. In Kremmen (Brandenburg) steht ein denkmalgeschütztes Gartenhaus in Blockbohlenbauweise, das 1901 erbaut wurde: Am Holz sind keinerlei Schäden sichtbar. Dass es nicht wirklich viele uralte Gartenhäuser gibt, hat vielerlei Gründe, die sich duchaus vermeiden lassen. Wie? Das zeigen wir in den folgenden Kapiteln.

Basis langlebiger Gartenhäuser: Qualität beginnt beim Holz

Die Art des Holzes hat großen Einfluss auf die Langlebigkeit eines Gartenhauses. Zum Einsatz kommen fast ausschließlich Weichhölzer, da  Hartholz sehr teuer ist und sich zudem nur schwer bearbeiten lässt. Mit Weichhölzern wie Fichte und Kiefer sind sehr präzise Zuschnitte machbar, wichtig für Produkte wie Gartenhäuser, die aus vielen Einzelteilen bestehen.

  • Die nordische Fichte ist bekannt für ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse, was sie zu einer guten Wahl für Gartenhäuser macht. In den kurzen Sommern und langen harten Wintern nordeutopäischer Länder wachsen die Fichten sehr langsam und bilden enge Jahresringe aus. Im Vergleich zu gewöhnlichen Fichten entsteht ein festes und doch elastisches und ausnehmend widerstandsfähiges Holz.
  • Auch Kiefer wird gelegentlich angeboten und ist fast ebenso gut, allerdings ist die Farbe weniger gleichmäßig und das Holz enthält mehr Astlöcher. Bei größeren Astlöchern besteht die Gefahr, dass beim Trocknen undichte Stellen entstehen und Wasser eintritt.
Kiefer und Fichte im Vergleich
Kiefer (links)- und Fichtenstämme (rechts)

Gartenhäuser von der Gartenhausfabrik werden ausschließlich aus hochwertigem nordischen Fichtenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft gefertigt und im Werk sorgfältig getrocknet. Der Trocknungsgrad des Holzes ist ebenfalls entscheidend für die Haltbarkeit eines Gartenhauses! Trocknungsschäden wie Reißen, Verschalen, Verwerfen des Holzes können nur durch eine gute technische Trocknung vermieden werden – niemals durch Trocknen an der Luft!  Das Holz unserer Gartenhäuser wird unter genau kontrollierten Bedingungen in einer Trockenkammer auf ca. 18% herunter getrocknet. Zum Vergleich: Waldfrisches Holz enthält rund 40 % Wasser!

Unverzichtbar: Holzschutz durch Imprägnierung

Die erste Schutzschicht für unbehandeltes Holz ist eine hochwertige Imprägnierung, auch “Holzschutzgrund”, “Holzgrund” oder “Holzschutzlasur” genannt. Insbesondere die für Gartenhäuser üblichen Holzarten wie Fichte oder Kiefer benötigen zwingend eine schützende Imprägnierung. Sie dringt tief in das Holz ein und bildet einen Schutzfilm, der das Holz vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Insektenbefall schützt. Der so entstehende Feuchtigkeitsschutz verhindert Schimmel und Fäulnis, auch der Holzwurm hat keine Chance. Erst als zweite Schicht folgt der eigentliche Anstrich mir Lack oder Lasur, der die Optik des Gartenhauses wesentlich bestimmt.

Die Imprägnierung kann per DIY erfolgen, was allerdings hohen Aufwand  und viel Arbeit bedeutet. Die Gartenhausfabrik bietet für alle Gartenhäuser die optionale Imprägnierung ab Werk an. Dabei handelt es sich um eine sorgfältig vorgenommene Tauchimprägnierung. Hierbei verbringen die Hölzer in einem Tauchbad mehrere Stunden, während die Imprägnierung in alle Fasern und Winkel eindringt. Es liegt auf der Hand, dass diese Behandlung effektiver ist als das Aufstreichen der Imprägnierung mit dem Pinsel. Im Rahmen der Aktion “Kampf dem Holzwurm” bieten wir viele Gartenhäuser sogar mit einer kostenlosen Imprägnierung ab Werk an!

Gartenhäuser mit kostenloser Imprägnierung
Gartenhäuser mit kostenloser Imprägnierung

Schutz vor Feuchtigkeit: Basishölzer, Fenster, Türen, Dachüberstand

Bleibt das Holz des Gartenhauses trocken, kann es locker Jahrzehnte überstehen. Diesem Ziel dienen mehrere Konstruktionsmerkmale, die hochwertige Modelle mitbringen:

  • Das Gartenhaus sollte nicht direkt auf dem Boden stehen, sondern auf einer Unterkonstruktion aus Basishölzern. Das verhindert das langsame Eindringen der Feuchtigkeit von unten. (Zwischen den Basishölzern können Wärmedämmplatten angebracht werden, die die Gartenhausfabrik als Zubehör anbietet).
    Basishölzer
  • Gummidichtungen an Fenstern und Türen sorgen für die optimale Abdichtung gegen Wind und Feuchtigkeit. Auch die Dämmungwirkung gegen Hitze und Kälte verbessert sich mit Gummidichtungen deutlich. Metallene Wasserschenkel (Aluminium-Wasserschenkel) verlängern die Lebensdauer der Fensters und reduzieren den Pflegeaufwand. Der am meisten beanspruchte Bereich im Fenster wird wirkungsvoll geschützt.Gummidichtungen und Aluminium-Wasserschenkel
  • Auch der Dachüberstand spielt eine Rolle: Je mehr das Dach übersteht, desto besser schützt er die Wände vor Regen, was sich auf die Langlebigkeit und die notwendige Pflege auswirkt. Wenn Sie sich für ein Gartenhaus ohne Dachüberstand entscheiden, sollten Sie besonders gut darauf achten, dass die äußere Lack- bzw. Lasurschicht keine Schäden aufweist!

Stabiler und haltbarer: Gartenhäuser mit höherer Wandstärke und Isolierverglasung

Die Stabilität eines Gartenhauses ist ein wichtiger Faktor, der wesentlich dazu beiträgt, auf Dauer das Eindringen durch Feuchtigkeit zu verhindern. Grundsätzlich ist ein Holzhaus umso stabiler, je dicker die Wände sind. Gartenhäuser werden mit Wandstärken von 19, 28, 40/44, 70 und 90 Millimetern angeboten. Wir empfehlen Wandstärken ab 40mm, wenn es für eine wirklich lange Nutzungsdauer gedacht ist! Übernachten in der Übergangszeit ist in diesen Häusern gut möglich, ebenso das frostfreien Überwintern von Kübelpflanzen mit einem kleinen Frostwächter. Modelle mit Wandstärken ab 70 Millimetern können Sie ohne zusätzliche Isolierung ganzjänrig nutzen.

Wandstärken für Gartenhäuser

Neben der Wandstärke ist auch die Art der Verglasung eine wichtige Komponente für die Qualität eines Gartenhauses. Einfaches “Echtglas” hält weder Hitze noch Kälte ab. Sehr viel besser ist Isolierglas: es besteht aus mindestens zwei in Silikon eingesetzte Scheiben, wodurch sich eine stark isolierende Wirkung ergibt. Heizungswärme entweicht nicht so leicht wie bei Fenstern aus Echtglas.

Wichtige Details: Sturmschutz und Lüftungsgitter

Ein Gartenhaus muss dauerhaft stabil stehen, um wirklich langlebig zu sein. Das bedeutet, dass die Wände sich auch bei starkem Wind nicht verziehen dürfen, denn das könnte durch kleinste Risse Feuchtigkeit eindringen lassen. Für die Sturmsicherung eines Gartenhauses gibt es unterschiedliche Systeme:

  • Sturmleisten: Sie sorgen für den optimalen Sitz der Blockbohlen,  verbinden die unterste mit der obersten Blockbohle und verhindern bei starken Sturm ein Abheben der einzelnen Blockbohlen. Sie werden im Innenbereich angebracht und fügen sich optisch gut ins umgebende Holz ein.
  • Innenliegende Gewindestangen:  Gleiche Funktionalität, jedoch quasi unsichtbar. Die Blockbohlen werden bereits ab Werk vorgebohrt, bei der Montage können die Gewindestangen leicht eingesteckt werden.
  • Windverankerungs-Sets:  Hier handelt es sich um Gewindestangen,  die mit Metallwinkeln und Spannungsfedern in den Ecken des Gartenhauses angebracht werden. Ob innen oder außen: Das System bleibt sichtbar und verändert die Optik des Gartenhauses.
  • Sturmwinkel: Sie werden meist als Zubehör angeboten für besonders Sturm-belastete Gegenden. Mit ihnen lassen sich die untersten Blockbohlen an das Fundament anschrauben.

SturmsicherungenDie Gartenhäuser der Gartenhausfabrik sind in der Regel mit innenliegenden Gewindestangen oder Sturmleisten gesichert. Sturmwinkel sind als Zubehör erhältlich.

Lüftungsgitter sind ein weiteres wichtiges Detail, das für den Temperaturausgleich im Gartenhaus sorgt. Ein leichter Luftzug durchs Gartenhaus verhindert stehende Luft, wodurch auch Feuchtigkeit bekämpft und Schimmel vorgebeugt wird. Damit diese Luftbewegung entsteht, müssen jedoch mindestens zwei Lüftungsgitter diagonal einander gegenüber an zwei Wänden angebracht werden: idealerweise das eine recht bodennah, das andere recht weit am oberen Ende einer Wand. So wird das Gartenhaus dauerhaft belüftet.

Je nachdem, wie Sie Ihr Gartenhaus nutzen, ist es mit dem Einbau von Lüftungsgittern nicht getan. Lesen Sie dazu unseren speziellen Ratgeber “Gartenhaus-Belüftung: So geht’s!” und erfahren Sie, wie Sie mit der richtigen Belüftung Risse, Feuchtigkeit und Schimmel im Gartenhaus vermeiden

Das Gartenhaus dämmen: Lohnt sich der Aufwand?

Ob in die Dämmung eines Gartenhauses investiert werden sollte und wie viel Aufwand dafür nötig ist, hängt von der vorhandenen Bausubstanz und der Nutzung ab. Eine Dämmung lohnt sich besonders dann, wenn Ihr Gartenhaus ganzjährig der Erweiterung des Wohnraumes dient, etwa als Arbeitsplatz im Home-Office, als Übernachtungsmöglichkeit für Gäste oder als Hobby- und Partyraum.

Symbolbild: Haus im Schnee / DämmungIm Winter kann die Wärme aus einem beheizten Gartenhaus dank Dämmung weniger schnell entweichen und hält länger an, wodurch eine Menge Heizkosten gespart werden können. Gleichzeitig kann die Dämmung witterungsbedingten Schäden sowie Feuchtigkeit und Schimmel vorbeugen. Sie dient also in jedem Fall auch der langen Haltbarkeit des Gartenhauses, insbesondere wenn es intensiv genutzt wird.

Dämmung kommt zudem nicht nur dem Gartenhaus selbst, sondern auch dem Interieur zugute. Denn gerade Bücher, Möbel und Stoffe können durch die Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden, Stockflecken bilden und einen modrigen Geruch annehmen.

Alles über das Dämmen eines Gartenhauses, mögliche Materialien und zu vermeidende Fehler lesen Sie in unserem Spezial-Ratgeber “Das Gartenhaus dämmen: Boden, Dach und Wände“.

Mit Pflege und Wartung für lange Haltbarkeit sorgen

Würde man ein Gartenhaus ohne jeden Anstrich der Witterung überlassen, würde es schon bald nicht mehr gut aussehen und zügig verwittern. Holz ist zwar ein wunderbarer Baustoff, aber als Naturmaterial auch angreifbar, wenn man es nicht schützt. Holz “arbeitet”, das heißt, es reagiert auf die Einflüsse der Umwelt, es verändert sich und zeigt Alterungserscheinungen. Die gute Nachricht: Mittels einer effektiven Imprägnierung im Zusammenspiel mit dem Anstrich können Sie diese Alterungsprozesse aufhalten!

Damit das Gartenhaus seine Schönheit auf Dauer behält, braucht es in gewissen Abständen einen neuen Anstrich bzw. eine neue Lasur. Wie häufig das der Fall ist, hängt vor allem von Standort ab bzw. davon, wie intensiv es den Einflüssen der Umwelt (Regen, Wind, Schnee, direkte Sonne) ausgesetzt ist. In einer geschützten Ecke hinter dem Wohnhaus wird der Anstrich deutlich länger halten als auf einer Anhöhe ohne Baumbestand im vollen Wind. Zur Erneuerung der Anstriche lassen sich nach alledem nur pauschalisierte Angaben machen:

  • Die Grundierung bzw. Imprägnierung muss nicht erneuert werden
  • Lasuren sollten alle zwei Jahre erneuert werden
  • Deckende Holzschutzfarben können vier bis fünf Jahre halten.

Ausschlaggebend ist natürlich immer der Einzelfall und der reale Zustand des Gartenhauses!

Was gehört noch zur Wartung?

  • Das Gartenhaus auf Schäden prüfen, Beschädigungen und Risse zeitnah beheben,
  • Regenrinnen regelmäßig reinigen,
  • Vor dem Winter alles kontrollieren und das Gartenhaus winterfest machen.

Beim Kauf beachten: Konstruktive Details langlebiger Gartenhäuser (Checkliste)

Häufig sehen Gartenhäuser verschiedener Hersteller und Vertreiber-Shops auf den ersten Blick ähnlich aus – bei durchaus recht unterschiedlichern Preisen. Die Erklärung findet sich beim Blick auf Details, die für die Langlebigkeit und Stabilität des Gartenhauses von erheblicher Bedeutung sind. Hier eine Checkliste zur Prüfung vor dem Kauf, wenn es darum geht, ein möglichst langlebiges Gartenhaus zu wählen:

  1. Wandstärke: Je höher desto besser!
  2. Isolierverglasung vorhanden?
  3. Gummidichtungen und Wasserschenkel an den Fenstern?
  4. Unterkonstruktion: Imprägnierte Basishölzer im Lieferumfang?
  5. Imprägnierung ab Werk: optional wählbar oder inklusive?
  6. Sturmsicherung vorhanden? Welches System?
  7. Lüftungsgitter inklusive oder als Zubehör?
  8. Werden Optionen für die Wärmedämmung angeboten?

Unsere Fachberater beantworten gerne weitere Fragen, die Sie rund um die Wahl eines langlebigen Gartenhauses stellen möchten! In diesem Magazin finden Sie zudem viele weitere Ratgeber mit Tipps zum langfristigen Erhalt Ihres Gartenhauses: