Strom im Garten verlegen

hell erleuchtetes Gartenhaus

Strom als Errungenschaft des modernen Lebens spielt auch im Garten eine große Rolle. Schließlich wollen Gartenhäuser wohnlich gemacht und elektrische Geräte wie Pumpen oder Lampen versorgt werden. Wer im Garten Kabel verlegen will, muss sich zwischen oberirdischer und unterirdischer Verlegung entscheiden. Oberirdische Kabel eignen sich eher für kurzfristige Anwendungen, sicherer und langfristig effektiver sind unterirdische Erdkabel.
Inhalt:

Stromkabel im Garten verlegen: Wann lohnt es sich?

Die Nutzung von elektrischem Strom bei der Garten- und Freizeitgestaltung ist für viele Gartenbesitzer selbstverständlich. Deshalb sollten Sie bereits bei der Anlage Ihres Gartens überlegen, inwieweit und an welchen Orten dauerhaft elektrische Energie gebraucht wird. Tatsächlich sinnvoll ist ein spezieller Stromanschluss etwa bei der Versorgung eines Gartenhauses, um dort Licht und Wärme zu erzeugen oder zum Betrieb einer Beleuchtungsanlage, damit Lieblingsplätze und Wege im Dunkeln erstrahlen und ein besonderes Flair erhalten können.

Wenn Sie Strom im Garten verlegen und eine wetterfeste Außensteckdose montieren, ist es problemlos möglich, einen Grillplatz oder andere Geräte und Installationen anzuschließen. In welchem Umfang sind Hilfsmittel wie ein elektrischer Rasenmäher, ein Laubbläser oder eine elektrische Heckenschere im Einsatz? Geht es nur um die saisonale Nutzung von Gartengeräten, genügt hier meist ein Verlängerungskabel. Allerdings sorgt ein separater Stromanschluss für weniger Kabelsalat, so dass Stolperfallen minimiert werden. Der optische Aspekt, wenn störende Kabel wegfallen, spricht neben mehr Komfort und Sicherheit ebenso für eine permanente Stromzufuhr.

Erdkabel im Garten verlegen beginnt mit einem guten Plan

Wenn Sie Strom im Garten verlegen wollen, ist es bei der Nutzung von Erdkabeln ratsam, vorab einen Plan zu machen und den Verlauf der Stromkabel genau festzulegen. Achten Sie dabei auf möglichst gerade Strecken, um sich gebogene Verbindungsstücke (Leerrohre) zu sparen. Für spätere Erweiterungen und die zukünftige Nutzung des Gartens ist es äußerst praktisch, immer zu wissen, wo die Stromleitungen entlangführen. Hier empfiehlt es sich, die angefertigten Skizzen und Dokumente sorgsam aufzubewahren! Benötigen Sie zum Beispiel in ein paar Jahren einen unterirdischen Regenwassertank, dann müssen Sie den Verbau mit dem Leitungsverlauf abstimmen.

Um nicht querfeldein zu graben, stecken Sie die ausgewählte Strecke für die Erdkabel mit Holzstäben ab, an welche eine Schnur oder ein Seil gespannt wird. Idealerweise führen Sie die Verlegungsarbeiten für die unterirdischen Stromkabel vor der finalen Bepflanzung des Gartens durch. So werden möglichst wenig Beete, Rasenflächen oder Tiefwurzler in Mitleidenschaft gezogen.

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Erdkabel verlegen ohne Graben?

Schön wär’s, aber aus Gründen der Sicherheit (Frost!) ist das leider nicht möglich. Sie müssen den Graben für die Erdkabel jedoch nicht unbedingt selbst mit dem Spaten ausheben, sondern können z.B. einen Minibagger mit geeigneter Schaufelbreite tageweise mieten. Angebote gibt es schon zu Preisen ab 70 Euro / Tag. Wenn Sie eine Baufirma die Erdkabel verlegen lassen, kosten die Arbeiten zum Strom im Garten verlegen insgesamt allerdings deutlich mehr. Es ist aber auch möglich, nur den Minibagger mit Fahrer zu mieten. Der hebt dann nur den Graben aus und wird nach Stunden abgerechnet.
Minibagger

Erdkabel selbst verlegen: Vorschriften und Durchführung

Hier gilt das Motto: Erdkabel verlegen, Vorschriften beachten! Wenn Sie die Kabel im Garten selbst verlegen, müssen Sie vor allem auf die richtige Tiefe achten. Wie Sie das Erdkabel dann eingraben, ist nicht im Detail vorgeschrieben, jedoch sollten ein paar Vorkehrungen getroffen werden, um das Kabel auf Dauer vor Beschädigungen zu schützen. Aber keine Sorge: Strom im Garten verlegen ist kein Hexenwerk, sondern im DIY gut zu bewerkstelligen!

Erdkabel wie tief verlegen? Erdkabel müssen mindestens 60 Zentimeter, unter Wegen und Fahrbahnen sogar 80 Zentimeter tief verlegt werden. Der Grund, warum Sie beim Erdkabel verlegen die Tiefe beachten müssen, ist leicht nachvollziehbar. Erst ab 60 cm Tiefe bleiben die Kabel frostfrei und sind auch vor Spatenstichen und Erschütterungen geschützt. Liegen die Erdkabel weiter oben, besteht das Risiko, dass Wasser in kleine Risse der Isolierung eindringt und im Winter gefriert. Im Lauf der Zeit könnte die Isolierung der Kabel Schaden nehmen und die Sicherheit wäre gefährdet.

Erdkabel sicher verlegen:
In die ausgehobenen Schächte kommt zunächst eine zehn Zentimeter dicke Sandschicht, auf der die Erdkabel verlegt werden. Optimalen Schutz bieten flexible Kabelschutzrohre, in die Sie die Kabel vorab einziehen. Hier empfiehlt es sich, ausreichend Raum für weitere Kabel und spätere Anschlüsse in den Leerrohren zu belassen. Anschließend folgt eine zweite zehn Zentimeter dicke Sandschicht. Darüber platzieren Sie z.B. Ziegelsteine, Platten oder spezielle Abdeck- bzw. Kabelhauben. Auch ist es ratsam, Warnbänder einzuziehen, falls beim Umgraben doch mal jemand auf die elektrische Leitung stoßen sollte. Zum Schluss wird die ausgehobene Erde wieder zurück geschaufelt und der Graben geschlossen.

Strom im Garten verlegen: Welche Kabel eignen sich für den Außenbereich?

Es gibt nicht nur bei der Kabelverlegung im Erdreich Vorschriften, auch die Kabel selbst unterliegen besonderen Kriterien. Generell sollten Sie zum Verlegen im Außenbereich ausschließlich Kabelarten verwenden, welche das Typenkennzeichen NYY oder NYCWY (Kupferadern und Kupferleiter) haben. Diese unterscheiden sich in ihren Eigenschaften deutlich von den Kabeln, die nur für den Innenbereich genutzt werden. Erdkabel verfügen über eine starke Isolation, so dass kein Staub eindringen kann. Sie sind resistent gegenüber Frost sowie Nässe und halten auch mechanischen Einflüssen stand.

Ob Sie dreiadrige oder fünfadrige Erdkabel verlegen, hängt von Ihren Ansprüchen ab. Letztere sind eine geeignete Option, wenn Sie mehr Spielraum bei der Gartengestaltung benötigen und nicht nochmals Leitungen verlegen wollen. Oftmals genügen aber auch dreiadrige Kabel. Die Sicherheitsbestimmungen für die Elektrik im Garten entsprechen denen eines Feuchtraumes. Unbedingt müssen alle Bestandteile der elektrischen Installation wie Kabel oder Steckdosen gegen Feuchtigkeit geschützt sein und mindestens eine Schutzklasse von IP44 oder höherwertig aufweisen.

geschütztes Erdkabel im Graben— Geschütztes Erdkabel im Graben —

Strom im Garten verlegen: Sicherheit ist oberstes Gebot

Zum Anschließen aller Außenleitungen an den Strom ziehen Sie selbstverständlich einen Elektriker hinzu. Schließlich ist Sicherheit bei Elektroarbeiten die Hauptsache. Sowohl unterirdische als auch oberirdische Stromleitungen im Außenbereich bekommen im Sicherungskasten einen eigenen Sicherungsautomaten. Zur automatischen Trennung des Stromkreises bei Beschädigung oder dem Eintritt von Wasser sollten die Leitungen mit einem Fehlerstromschutzschalter (FI) gesichert sein.

Erdkabel unterirdisch selbst verlegen: Anleitung Schritt für Schritt

Acht Schritte zum Strom verlegen im Garten, in aller Kürze zusammen gefasst:

  1. Verlegeplan: Entwerfen Sie einen Plan, der die Basis für die strukturierte Verlegung der Erdkabel bildet. So können Sie auch die richtige Länge der Kabel bestimmen.
  2. Vorbereitung: Stecken Sie den Verlauf der Stromleitung im Garten mit Holzstäben und Bändern ab.
  3. Schacht ausheben: Heben Sie einen Graben von mindestens 60 bis 80 Zentimetern aus.
  4. Erste Sandschicht auffüllen: Füllen Sie eine zehn Zentimeter dicke Schicht Sand auf.
  5. Erdkabel richtig verlegen: Wählen Sie nur bestimmte Erdkabel mit der Typenkennzeichen NYY oder NYCWY (Kupferadern und Kupferleiter) und ziehen Sie diese durch ein Leerrohr. Verlegen Sie das Leerrohr mit dem Erdkabel mit leichtem Druck mittig auf der Sandschicht.
  6. Zweite Sandschicht auffüllen: Füllen Sie nun eine zweite zehn Zentimeter dicke Schicht Sand auf.
  7. Sicherheitsvorkehrungen: Legen Sie darüber Ziegelsteine, Platten oder spezielle Kabelhauben. Danach ziehen Sie Warnbänder ein.
  8. Schacht schließen: Füllen Sie zum Schluss den ausgehobenen Sand wieder ein.

Stromkabel im Garten oberirdisch verlegen?

Ist es Ihnen zu umständlich, in Ihrem Garten die Kabel unterirdisch zu verlegen oder haben Sie derzeit nicht die Möglichkeit dazu, etwa auf Grund einer Betonschicht? Alternativ können Sie die Stromkabel im Garten genauso oberirdisch verlegen. Das heißt, dass die Kabel zum Beispiel am Haus oder an einem Zaun entlang sauber mit Kabelbindern verlegt oder verklebt werden. Zur Absicherung können die oberirdisch verlaufenden Stromkabel in ein Rohr oder einen Kabelschutzschlauch geführt werden. Der Stabilisierung zwischen verschiedenen festen Punkten dient ein Spanndraht.

Strom im Garten verlegen mit oberirdischen Kabeln ist zwar einfach, eine dauerhafte Installation sollte das jedoch nicht sein. Denn oberirdische Kabel sind bei Regen, Kälte und rauer Witterung weniger stabil und vielen Störungsfaktoren ausgesetzt. Im Freien verlegte Stromkabel können, genau wie Verlängerungsschnüre, mitunter eine Sturz- und Verletzungsgefahr darstellen. Kurzzeitig oder während der Gartensaison kann es aber ausreichend sein, Kabel im Garten zu verlegen, welche oberirdisch verlaufen. Vorteilhaft dabei ist, dass Sie die Erdkabel verlegen können, ohne zu graben und deshalb flexibel in der Ausrichtung sind.

Die Vor- und Nachteile von unterirdischen Stromleitungen und oberirdischen Stromleitungen

Nachhaltigkeit und Sicherheit: Unterirdische Stromleitungen werden unter der Erde verlegt und können deshalb ganzjährig über einen langen Zeitraum verwendet werden. Dagegen müssen oberirdischen Stromleitungen früher ausgetauscht werden, da sie anfälliger für Beschädigungen sind.

Kosten und Aufwand: Oberirdische Stromleitungen können schneller verlegt werden und brauchen weniger Material, sind aber leichter zu beschädigen und können zur Stolperfalle werden. Unterirdische Stromleitungen bedeuten mehr Aufwand und Kosten, sind jedoch eine Investition in die langfristig sichere Stromversorgung.

Optisches Erscheinungsbild: Letztlich ist es Geschmackssache, auf welche Weise Sie Strom im Garten verlegen und ob die Kabel von oberirdischen Stromleitungen als störend empfunden werden oder vorübergehend ausreichend sind. Unterirdische Stromleitungen sind im Garten nicht zu sehen und daher die elegantere Option.

Strom im Garten verlegen ist fast in jedem Garten irgendwann fällig, aber nicht überall möglich. Wie Sie auch ganz ohne Strom aus der Leitung auskommen können, lesen Sie in unseren Ratgeber “Die Solaranlage auf dem Gartenhaus

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