Ungeziefer und Schädlinge im Gartenhaus:
Vorbeugung und Bekämpfung

Gartenhaus Ungeziefer

Ein Gartenhaus kann vieles sein:  Entspannender Rückzugsort inmitten der Natur, Lagerraum, Hobbywerkstatt oder gemütlicher Treffpunkt für Familie und Freunde. Aber leider zieht nicht nur der Mensch gerne ins Gartenhaus ein – auch Ameisen, Spinnen, Mäuse, Stechmücken und Kakerlaken fühlen sich dort wohl. Diese unerwünschten Gäste können nicht nur lästig sein, sondern auch Schäden an Einrichtung und Baumaterialien verursachen. Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie Sie sie loswerden und mit vorbeugenden Maßnahmen ihr Eindringen effektiv verhindern – umweltfreundlich und ohne chemische Keule!

Inhalt:

Schon bei der Planung eines Gartenhauses dem Schädlingsbefall vorbeugen

Sie planen ein neues Gartenhaus? Dann sind Sie in der glücklichen Lage,  von Anfang an die richtigen Weichen für ein möglichst ungezieferfreies Refugium stellen zu können! Mit einer durchdachten Planung ersparen Sie sich später viel Ärger und aufwendige Nachbesserungen. Folgende Aspekte spielen eine wichtige Rolle für den langfristigen Erfolg bei der Schädlingsabwehr:

  • Strategische Standortwahl:  Die Wahl des richtigen Standorts ist fundamental für den Schutz vor unerwünschten Besuchern. Gartenteiche und andere Wasserquellen sollten in ausreichender Entfernung zum Gartenhaus platziert werden, da stehendes Wasser Stechmücken anzieht. Auch der Komposthaufen sollte weit genug entfernt sein, um keine Ameisen  in die Nähe des Gartenhauses zu locken.
  • Fundament und Untergrund:  Zwischen Fundament und Gartenhaus empfiehlt sich die Installation von Ungezieferschutzgittern, die sowohl gegen Insekten als auch gegen Mäuse schützen.
  • Bauliche Maßnahmen:  Türen und Fenster des Gartenhauses sollten mit Gummidichtungen versehen sein! Beim Aufbau können Sie zudem Fliegengitter an Fenstern und Türen anbringen, um fliegende Insekten wie z.B. Wespen oder lästige Stechmücken fernzuhalten.
  • Holzschutz durch Imprägnierung: Die Imprägnierung ist einer der wichtigsten Schritte beim Aufbau eines Gartenhauses. Sie schützt vor Insektenfraß, Fäulnis und Pilzbefall und sollte unbedingt vor der Montage erfolgen, da später nicht mehr alle Stellen zugänglich sind.Tipp: Für die meisten Gartenhäuser im Sortiment der Gartenhausfabrik können Sie gegen Aufpreis Imprägnierungen in verschiedenen Farbtönen auswählen. Das Beste: Im Rahmen der Aktion “Kampf dem Holzwurm” bieten wir viele Gartenhäuser bereits mit einer kostenlosen Imprägnierung ab Werk an!
    Gartenhäuser mit kostenloser Imprägnierung
    Gartenhäuser mit kostenloser Imprägnierung

Fazit: Ein gut geplantes und sachgerecht imprägniertes Gartenhaus bietet von Anfang an weniger Angriffsfläche für Schädlinge und hat eine deutlich längere Lebensdauer.

Wege und Terrassen richtig anlegen: Vorbeugung gegen Ungeziefer

Auch die durchdachte Gestaltung von Wegen und Terrassen spielt eine wichtige Rolle beim vorbeugenden Schutz gegen unerwünschte Gäste im Gartenhaus. Bereits bei der Materialwahl können Sie den Grundstein für ein ungezieferfreies Umfeld legen: Während ein Sandbett geradezu einladend auf Ameisen wirkt, bietet Basaltsplit deutlich weniger Anreize für die kleinen Krabbler.

Besonders wichtig ist dabei die fachgerechte Verfugung der Weg- und Terrassensteine. Alle entstehenden Fugen sollten möglichst dicht verschlossen werden, idealerweise mit einem Mörtel auf Kunstharzbasis. Alternativ bieten sich spezielle Pflasterfugenmittel an, die zwar wasserdurchlässig sind, aber keine Durchgangswege für Ameisen und andere Krabbeltiere schaffen. Diese Kombination aus der richtigen Materialwahl und sorgfältiger Fugenpflege bildet eine effektive Barriere gegen unerwünschte Besucher.

Gartenhaus auf Wegeplatten
Kein Durchschlupf für Ameisen: Gut abgedichtete Fliesen rund ums Gartenhaus

Sauberkeit und Ordnung: Keine Anreize zur “Besiedlung” schaffen!

Ein sauberes und aufgeräumtes Gartenhaus bietet Ungeziefer deutlich weniger Angriffsfläche. Regelmäßige Reinigung und durchdachte Organisation sind daher die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gegen unerwünschte Mitbewohner.

  • Grundreinigung: Das Gartenhaus sollte regelmäßig von Schmutz, Staub und Spinnweben befreit werden. Verwenden Sie dafür eine weiche Bürste oder einen Besen. Besonders wichtig ist die gründliche Reinigung von Ecken und schwer zugänglichen Stellen, da sich hier gerne Ungeziefer einnistet. Eine regelmäßige Grundreinigung hilft nicht nur bei der Vorbeugung, sondern ermöglicht auch das frühzeitige Erkennen von Schädlingsbefall.
  • Lagerung von Gegenständen: Vermeiden Sie es, zu viele Gegenstände direkt auf dem Holzboden zu lagern. Nutzen Sie stattdessen stabile Holzregale zur Aufbewahrung schwerer Gegenständen wie Tontöpfe und Säcke mit Erde. Ein aufgeräumter Boden erschwert es Schädlingen, sich unbemerkt anzusiedeln. Die regelmäßige Kontrolle wird durch eine übersichtliche Lagerung ebenfalls erleichtert.
  • Umgang mit Lebensmitteln: Besondere Vorsicht ist bei der Lagerung von Lebensmitteln geboten! Verschließen Sie alle Nahrungsmittel sorgfältig in dichten Behältern und lassen Sie keine Essensreste offen herumliegen. Selbst kleinste Brotkrümel können Ameisen oder andere unerwünschte Besucher anlocken!
  • Abfallentsorgung: Nutzen Sie ausschließlich Abfalleimer mit fest schließenden Deckeln und entsorgen Sie organische Abfälle zeitnah. Der Komposthaufen sollte in ausreichender Entfernung zum Gartenhaus stehen, da er verschiedene Kleinstlebewesen regelrecht anzieht.

Führen Sie regelmäßige Inspektionen durch, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Achten Sie dabei besonders auf feuchte Stellen und kontrollieren Sie die Bereiche unter und hinter Regalen sowie dunkle Ecken. Je früher Sie Anzeichen von Schädlingsbefall erkennen, desto einfacher ist die Bekämpfung!

Krabbeltiere und Insekten natürlich vertreiben

Die Bekämpfung von Krabbeltieren und Insekten im Gartenhaus lässt sich mit verschiedenen natürlichen Methoden durchführen – es braucht dazu keine “chemische Keule”!  Schließlich möchte man nicht, dass sich in einem Gartenhaus aus Holz, das als besonders gesunder Wohnraum gilt, zweifelhafte Rückstände von Pestiziden sammeln!

Zu den häufigsten unerwünschten Mitbewohnern zählen Ameisen, Stechmücken, Spinnen und Kakerlaken. Optimal wäre, sie gar nicht erst hereinzulassen, was aber leider nicht immer gelingt. Aber keine Sorge: Für jedes dieser Tierchen gibt es erfolgreiche Methoden, um sie wieder loszuwerden!

Ameisen fernhalten, vertreiben, umsiedeln

Kleiner Ameisenstaat im Garten
Kleiner Ameisenstaat im Garten

Ameisen fernhalten gelingt idealerweise durch Vorbeugung: Dichten Sie Ihr Gartenhaus fachmännisch vom Dach bis zum Fundament ab, sodass Ameisen nicht durch Ritzen oder Spalten eindringen können. Lassen Sie keinerlei Lebensmittelreste herumstehen oder liegen. Schon Krümel auf dem Boden sind für Ameisen reizvoll!

Wenn Sie dennoch immer wieder unerwünschten Ameisenbesuch bekommen, haben sich folgende Maßnahmen bewährt:

  • Ameisen vertreiben mit natürlichen Duftstoffen, auf die sie empfindlich reagieren: Geeignet sind zum Beispiel Zitrus- oder Orangenschalen, Lavendel, Minze, Gewürznelken und Zimtpulver. Legen Sie diese in den Eingangsbereichen aus, um den Ameisen bereits den Weg ins Innere zu vergällen.
  • Auch Essig als bewährtes Hausmittel hat sich bewährt: Eine Mischung aus Wasser und Essig im Verhältnis 9:1 eignet sich hervorragend zur Behandlung von Laufwegen der Ameisen. Wischen Sie damit regelmäßig die  Bereiche, die von den Ameisen begangen werden.
  • Kreide oder Kalk können als natürliche Barrieren eingesetzt werden. Ameisen meiden diese alkalischen Substanzen und bleiben den so geschützten Bereichen fern,

Befindet sich ein Ameisenstaat im direkten Umfeld Ihres Gartenhauses, können Sie die Ameisen umsiedeln: Füllen Sie einen Blumentopf mit Holzwolle oder trockenem Gras, befeuchten Sie ihn leicht und stellen Sie ihn umgedreht über die Stelle, wo sich die Ameisen aufhalten. Nach einigen Tagen ziehen die Ameisen meist mit ihrer Brut in den Topf um, den sie dann in weiter Ferne vom Gartenhaus ablegen können.

Stechmücken fernhalten und vertreiben

Stechmücke, Schnake

Besonders in den warmen Monaten können Stechmücken den Aufenthalt im Gartenhaus erheblich stören. Eine Kombination aus vorbeugenden Maßnahmen und gezielter Abwehr hat sich als besonders effektiv erwiesen:

  • Vorbeugen: Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die Beseitigung möglicher Brutstätten. Stellen Sie sicher, dass sich in der Nähe des Gartenhauses kein stehendes Wasser sammelt. Regentonnen sollten abgedeckt, Gießkannen geleert und das Wasser in Vogeltränken täglich gewechselt werden. Wenn Sie einen Gartenteich anlegen, platzieren Sie diesen in möglichst weiten Abstand zum Gartenhaus!
  • Barrieren schaffen: Ein effektiver Schutz sind Fliegengitter an Fenstern und Türen des Gartenhauses. Für regelmäßige Übernachtungen im Gartenhaus lohnt sich die Installation von Moskitonetzen. Zusätzlich können Sie einen Ventilator aufstellen, dessen Luftstrom die Mücken fernhält.
  • Duftpflanzen aufstellen: Stellen Sie Töpfe mit frischem Lavendel oder Zitronenmelisse auf die Fensterbank Ihres Gartenhauses. Der intensive Duft vertreibt nicht nur Mücken, sondern sorgt auch für eine angenehme Atmosphäre. Zerreiben Sie ab und zu sanft einige Blätter zwischen den Fingern, um die ätherischen Öle freizusetzen. Besonders effektiv ist die Kombination verschiedener Duftpflanzen: Arrangieren Sie mehrere kleine Töpfe mit Katzenminze, Basilikum und Lavendel auf einem Tablett und stellen Sie dieses in die Nähe von Fenstern oder Türen. Die Mischung der verschiedenen ätherischen Öle schafft eine natürliche Duftbarriere.
  • Ätherische Öle nutzen: Verschiedene Düfte können Stechmücken effektiv vertreiben. Besonders bewährt haben sich ätherische Öle wie Eukalyptus, Zitrus, Lavendel und Pfefferminze. Die Öle können in einer Duftlampe verwendet oder – verdünnt mit einem Basisöl – auf die Haut aufgetragen werden. Ein altbewährtes Hausmittel ist auch das Räuchern mit Salbeiblättern in einem feuerfesten Behältnis.

Zu guter Letzt noch ein wichtiger Hinweis: Verzichten Sie auf stark parfümierte Körperpflegeprodukte und süße Düfte, da diese Stechmücken regelrecht anlocken! Auch Schweiß zieht Mücken an, daher ist es ratsam, sich vor dem Aufenthalt im Gartenhaus frisch zu duschen.

Spinnen raussetzen – oder doch tolerieren?

Die Spinne im Gartenhaus löst bei vielen Menschen zunächst Unbehagen aus. Doch bevor Sie zum Staubsauger oder anderen drastischen Mitteln greifen, lohnt es sich, einen Moment innezuhalten und die positiven Seiten dieser achtbeinigen Mitbewohner zu betrachten.

Spinnen sind wahre Meister der biologischen Schädlingsbekämpfung: Eine einzige Spinne kann täglich mehrere Dutzend Insekten erbeuten – darunter viele lästige Plagegeister wie Stechmücken, Fliegen und andere kleine Insekten. Ihre Netze sind dabei nicht nur effiziente Fallen, sondern auch Frühwarnsysteme: Wo keine Insekten im Spinnennetz hängen, gibt es auch keine Plage im Gartenhaus.

Wer sich mit dem Gedanken an eine Spinne als “Haustier” nicht anfreunden kann, muss sie dennoch nicht töten. Mit der bewährten Glas-und-Papier-Methode lassen sie sich schonend einfangen und im Freien aussetzen: Stülpen Sie ein Glas über die Spinne, schieben Sie vorsichtig ein steifes Papier darunter und transportieren Sie den ungebetenen Gast nach draußen.

Wer dauerhaft spinnenfrei bleiben möchte, kann verschiedene vorbeugende Maßnahmen ergreifen:

  • Regelmäßiges Abkehren der Spinnweben mit einem langstieligen Besen
  • Einsprühen der Ecken mit einer Mischung aus Wasser und ätherischen Ölen (besonders Pfefferminze und Eukalyptus)
  • Aufstellen von Zitronengras oder Eukalyptuszweigen in den Ecken des Gartenhauses
  • Installation von engmaschigen Fliegengittern an Fenstern und Türen

Bedenken Sie jedoch: Ein komplett spinnenfreies Gartenhaus bedeutet oft mehr Arbeit bei der Bekämpfung anderer Insekten! Vielleicht gewöhnen Sie sich ja an den Gedanken, dass die fleißige Spinne in der oberen Ecke Ihr persönlicher Wachdienst gegen lästige Plagegeister ist?

Effektive Maßnahmen gegen Kakerlaken

Kakerlake
Kakerlaken im Gartenhaus sind nicht nur lästig sondern auch gesundheitsgefährdend, weil sie Krankheitserreger übertragen können. Tolerieren ist also keine Option, die Kalerlaken müssen weg bzw. sollten gar nicht erst im Gartenhaus heimisch werden. Aber aufgepasst: Erschlagen Sie niemals eine Kakerlake! Das Tier könnte noch in letzter Sekunde Eier ablegen, die sich beim kraftvollen Erschlagen in der Umgebung verteilen.

Auch gegen Kakerlagen helfen die bereits oben genannten vorbeugenden Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften, gründliches Reinigen, und das Verschließen aller Spalten und Ritzen. Achten Sie besonders darauf, dass keine Lebensmittelreste offen herumliegen! Wenn sich trotz aller Vorbeugung Kakerlagen eingeschlichen haben, werden folgende Bekämpfungsmaßnahmen empfohlen:

  • Tödliche Gurkenschalen: Eine bewährte Methode ist das Auslegen von Gurkenschalen. Die darin enthaltenen Bitterstoffe wirken auf Kakerlaken tödlich. Platzieren Sie die Schalen an dunklen und feuchten Stellen, wo sich die Tiere bevorzugt aufhalten.
  • Pflanzliche Abwehr: Bestimmte Pflanzen können durch ihre ätherischen Öle Kakerlaken vertreiben. Lorbeer und Katzenminze haben sich als besonders wirksam erwiesen. Legen Sie die Blätter großzügig an den Laufwegen der Tiere aus.
  • Bewährte Hausmittel: Eine Mischung aus Backpulver oder Natron mit Zucker hat sich als effektiv erwiesen. Der Zucker lockt die Kakerlaken an, während das Backpulver sie nach dem Verzehr austrocknet7. Auch eine Kombination aus Essig und Pfeffer kann als natürliche Barriere dienen.
  • Bei starkem Befall: Wenn die natürlichen Methoden nicht ausreichen, können spezielle Ködergele oder Fallen eingesetzt werden. Bei einem massiven Befall sollte unbedingt ein professioneller Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden!

Holzschädlinge: Holzwurm und Holzbock vorbeugen

Gemeiner Nagekäfer (Anobium punctatum)
Gemeiner Nagekäfer (Anobium punctatum) Quelle: ©entomart

Ein Befall mit Holzschädlingen ist für ein Gartenhaus eine ernste Bedrohung. Deshalb möchte niemand erst eigene Erfahrungen mit dem Holzwurm machen, denn dann ist es bereits zu spät! Hier gilt ganz klar: Vorbeugen ist besser als bekämpfen, denn dann ist der Schaden schon eingetreten. Wie der Holzwurm ins Gartenhaus gelangt und wie Sie Schäden am Holz vermeiden, erfahren Sie in unserem speziellen Ratgeber Gartenhaus-Holzwurm: der Erfahrung vorbeugen, Gartenhaus effektiv schützen!

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