Alles was Sie über Saunasteine wissen müssen:
Funktion, Steinarten, Pflege und Austausch

Saunasteine auf Saunaofen

Saunasteine spielen eine zentrale Rolle für das perfekte Saunaerlebnis. Sie speichern die Wärme des Saunaofens, geben diese gleichmäßig ab und erzeugen währed der beliebten Aufgüsse den charakteristischen Dampf, der für Entspannung und Regeneration sorgt. Doch Saunasteine sind weit mehr als bloße Wärmespeicher: Ihre Qualität, Pflege und Anordnung beeinflussen entscheidend die Effizienz des Saunaofens und das Klima in der Saunakabine. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Saunasteine wissen müssen – von den verschiedenen Arten und ihren Eigenschaften über die richtige Pflege bis hin zur nachhaltigen Entsorgung.

Inhalt:

  1. Saunasteine: Nicht nur für den Aufguss!
  2. Hochwertige Saunasteine: Welche Steinarten sind geeignet?
  3. Wie viele Saunasteine werden gebraucht?
  4. Welche Vorteile bieten Saunasteine in größeren Mengen?
  5. Wie werden Saunasteine geschichtet?
  6. Nicht vernachlässigen: Pflege und Wartung der Saunasteine
  7. Wann müssen Saunasteine ausgetauscht werden?
  8. Entsorgung: Wohin mit den verbrauchten Saunasteinen?

Saunasteine: Nicht nur für den Aufguss!

Saunasteine sind ein unverzichtbarer Bestandteil jeder klassischen Sauna.  Sie werden im Saunaofen geschichtet oder obenauf gelegt, unabhängig davon, ob der Ofen mit Holz oder Strom betrieben wird.

Saunasteine beachten wir hauptsächlich während eines Aufgusses: Trifft das Wasser aus der Schöpfkelle auf die Steine entsteht Dampf, der kurzzeitig sowohl die (gefühlte!) Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit in der Kabine erhöht. Das beliebte Wellness-Erlebnis ist jedoch nicht die einzige Funktion der Saunasteine! Auch außerhalb der Aufgusszeiten gleichen die Steine Temperaturschwankungen aus:

  • Hochwertige Steine mit einer hohen Wärmespeicherkapazität ermöglichen den sparsameren Betrieb des Saunaofens, sodass auch die Betriebskosten geringer ausfallen als ohne Steine.
  • Die gespeicherte Wärme wird gleichmäßig an den Raum abgegeben, was für ein konstantes und angenehmes Saunaklima sorgt.

Hochwertige Saunasteine:  Welche Steinarten sind geeignet?

Hochwertige Saunasteine zeichnen sich durch besondere Eigenschaften aus, die für den sicheren und effektiven Saunabetrieb unerlässlich sind. Sie müssen extreme Temperaturschwankungen aushalten können, ohne zu zerbrechen, und sollten frei von schädlichen Substanzen und Verunreinigungen sein. Besonders wichtig ist eine hohe Wärmespeicherkapazität sowie die Verwitterungsbeständigkeit gegen kohlensäurehaltiges Aufgusswasser.

Folgende Gesteinsarten kommen in Frage:

  • Olivindiabas / Diabas: Der finnische Klassiker gilt als “Nonplusultra” unter den Saunasteinen. Das Gestein aus der finnischen Region Satakuna ist der meistverwendete Saunastein weltweit. Seine besondere Struktur mit großen, sperrig gelagerten Feldspatleisten macht ihn äußerst widerstandsfähig gegen Temperaturschwankungen.

    Diabas-Saunasteine
    Diabas-Saunasteine ‘Karibu’, 18 Kilo.
  • Vulkanit: Diese Steine sind extrem hart und haltbar. Sie zeichnen sich durch intensive Dampfentwicklung aus und bieten ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Speckstein: Bekannt als Talkchlorit besitzt Speckstein eine hohe Dichte und heterogene Struktur. Er speichert Wärme besonders gut und gibt sie sehr lange ab. Charakteristisch ist die Erzeugung eines besonders sanften Dampfes.
  • Weißer Quarzit: Dieser Stein zeichnet sich durch seine hohe Beständigkeit gegen Temperaturwechsel aus. Die oft beworbene positive Wirkung von weißem Quarzit auf die Sauerstoffsättigung (im Blut!) ist wissenschaftlich nicht belegt. Die Ozonfreisetzung beim Aufguss auf weiße Quarzsteine hat keinen nachgewiesenen direkten Einfluss auf die Sauerstoffsättigung im Blut.

Wie viele Saunasteine werden gebraucht?

Die richtige Menge und Anordnung der Steine ist entscheidend für die Effizienz des Saunaofens. Je mehr Steine der Ofen fasst, desto öfter ist ein Aufguss möglich, ohne dass der Ofen komplett auskühlt. Bei einer Steinmenge ab 18 kg kommen auch intensive Saunagänger auf ihre Kosten. Mittlerweile gibt es auch Saunaöfen, die wesentlich mehr Saunasteine fassen, jedoch eine gewisse Mindestgröße der Sauna voraussetzen.

Saunaöfen mit besonders vielen Saunasteinen
Sawo Saunaofen Ari  und Harvia Saunaofen Spirit  jewils mit 60 Kilo Saunasteinen

Welche Vorteile bieten Saunasteine in größeren Mengen?

Eine große Menge von 60-80 kg Saunasteinen bietet durchaus Vorteile für die Qualität und Vielfalt der Aufgüsse. Das Aufgusswasser kann durch die vielen Steinschichten gleichmäßig durchfließen und wird optimal verteilt, was zu einer weicheren und angenehmeren Dampfentwicklung führt.

Ein weiterer Punkt ist die höhere Aufgusskapazität. Die große Steinmenge ermöglicht es, mehr und größere Aufgüsse durchzuführen, ohne dass die Steine zu stark auskühlen. Während bei einem mittleren Aufguss 100-200 ml Wasser zum Einsatz kommen, können bei großen Aufgüssen problemlos bis zu 300 ml verwendet werden. Die große Steinmasse speichert dabei ausreichend Wärme, um auch bei häufigen Aufgüssen eine konstant hohe Dampfqualität zu gewährleisten.

Das ist aber noch nicht alles:

  • Gleichmäßigere Wärme: Die große Steinmenge speichert mehr Wärme und gibt diese über einen längeren Zeitraum gleichmäßig ab, was zu einem stabileren Saunaklima führt. Das ermöglicht längere Saunagänge bei gleichmäßiger Hitze und entspannenden Aufgüssen.
  • Ausgleich für Fensterflächen: Eine hohe Steinmenge kann die ‘harten’ Klimawirkungen von Glasflächen in modernen Saunen kompensieren und für angenehmere Temperaturen sorgen.
  • Energieeffizienz: Die große Steinmenge ermöglicht einen sparsameren Betrieb des Saunaofens, da die gespeicherte Wärme länger gehalten wird und der Ofen seltener nachheizen muss.

Wichtig: Saunaöfen mit besonders vielen Saunasteinen dürfen nur in entsprechend großen Saunaräumen verwendet werden! Die Angabe, für welche Saunagrößen sich der jeweilige Ofen eignet, finden Sie in der Produktbeschreibung.

Wie werden Saunasteine geschichtet?

Die korrekte Schichtung bzw. Anordnung der Saunasteine ist entscheidend für ein optimales Saunaerlebnis. Grundsätzlich müssen die Steine locker und lose in den Saunaofen gelegt werden, um den wichtigen Kamineffekt zu ermöglichen: Dabei strömt die warme Luft nach oben, während kalte Luft unter dem Ofen angesogen wird.

Die Anordnung der Steine folgt einem einfachen Prinzip: Die größeren und gröberen Steine kommen auf den Boden des Saunaofens, da sie eine besonders gute Wärmeleitung ermöglichen.
Darüber werden die mittelgroßen Steine geschichtet und in den obersten Lagen kommen die kleineren Steine zum Einsatz.

Tipp: Achten Sie beim Schichten auf ausreichend Zwischenräume! Diese ermöglichen die optimale Zirkulation und sorgen für die gleichmäßige Wärmeverteilung im Saunaraum. Die Steine sollten auch nicht gegen die Heizelemente drücken oder sich zwischen ihnen verkeilen.

Nicht vernachlässigen: Pflege und Wartung der Saunasteine

Für ein optimales Saunaerlebnis und insbesondere für die lange Lebensdauer der Steine, sind einige Pflegemaßnahmen erforderlich:

  • Regelmäßige Reinigung: Eine gründliche Reinigung der Saunasteine sollte mindestens einmal im Jahr erfolgen. Verwenden Sie dafür ausschließlich klares Wasser und eine Bürste – keine chemischen Reinigungsmittel!  Diese könnten sich in den Poren der Steine absetzen und beim Erhitzen schädliche Dämpfe freisetzen.
  • Umschichten der Steine: Alle paar Wochen sollten die Steine umgeschichtet werden. Dabei werden die unteren Steine nach oben und die oberen nach unten verlegt. Dies gewährleistet die gleichmäßige Belastung aller Steine und dient der optimalen Luftzirkulation durch die Steine.
  • Qualitätskontrolle: Spätestens nach einem Jahr Nutzung sollten die Steine alle drei Monate auf ihren Zustand überprüft werden. Achten Sie dabei besonders auf Risse und Brüche, Verfärbungen, Ablagerungen und unangenehme Gerüche. Steine, die kleiner als 50 mm geworden sind, sollten entfernt werden.

Aufguss

Wann müssen Saunasteine ausgetauscht werden?

Der richtige Zeitpunkt für den Austausch von Saunasteinen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sichtbare Schäden und Verschleiß, Risse und Brüche in den Steinen sind eindeutige Warnsignale für einen notwendigen Austausch. Auch wenn die Steine deutlich heller geworden oder erodiert sind, sollten sie ersetzt werden.

Mehr noch: Braucht Ihre Sauna zum Aufheizen länger als gewöhnlich oder erreicht nicht mehr die gewünschte Temperatur, können abgenutzte Steine die Ursache sein. Kleine, abgebröckelte Steinchen können die Luftzirkulation blockieren und die Heizleistung beeinträchtigen.

Nicht zuletzt sind unangenehme Gerüche beim Aufguss ein deutliches Zeichen für überalterte Steine: Mit der Zeit können sich Kalk und andere Ablagerungen bilden, die nicht nur die Funktion beeinträchtigen, sondern auch Bakterien einen Nährboden bieten. Die Dampfentwicklung wird dadurch beeinträchtigt und die Steine müssen häufiger gewechselt werden.

Eine Empfehlung, in welchen Zeiträumen Sausasteine ausgetauscht werden müssen, lässt sich also nur sehr pauschal geben:

  • In privat genutzten Saunen empfiehlt sich ein Austausch der Saunasteine etwa alle 1-2 Jahre. Bei durchschnittlich dreimal wöchentlicher Nutzung sollten die Steine jährlich ersetzt werden.
  • Bei intensiver Nutzung oder in öffentlichen Saunen sind kürzere Intervalle notwendig. Kalkhaltiges Wasser und Aufgusszusätze können die Austauschintervalle zusätzlich verkürzen.

Wichtig: Die korrekte Einstellung des Saunaofens ist für die Langlebigkeit der Steine unerlässlich. Halten Sie sich genau an die Vorgaben des Sauna- oder Ofenherstellers. Ein falsch eingestelltes Thermostat kann zu Überhitzung führen und die Haltbarkeit der Steine deutlich verkürzen.

Entsorgung: Wohin mit den verbrauchten Saunasteinen?

Die richtige Entsorgung von Saunasteinen ist wichtiger als viele denken!Keinesfalls gehören die ausgemusterten Steine in den regulären Hausmüll, denn Natursteine sind weder brennbar noch kompostierbar.

Als Natursteine werden Saunasteine der Kategorie “Bauschutt” zugeordnet. Bringen Sie die Steine zu Ihrem örtlichen Recyclinghof, wo sie gegen eine geringe Gebühr in speziellen Bauschuttcontainern entsorgt werden können!

Sie haben einen Garten? Dann können Sie sich den Weg zum Recyclinghof sparen und die Steine im Garten wiederverwenden, z.B.

  • als dekorative Elemente im Steingarten,
  • aur natürliche Beetumrandung,
  • oder als Steinhaufen, der Reptilien und Insekten wertvollen Lebensraum bietet.

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