Das Gartenhaus als Werkstatt nutzen

Symbolbild Gartenhaus als Werkstatt

Sie wünschen sich eine eigene Werkstatt, in der Sie ungestört basteln und arbeiten können, doch im Haus ist kein Platz dafür? Ein Gartenhaus als Werkstatt bietet einen separaten Raum für kleinere und größere Bauprojekte. Allerdings gilt es einige Dinge bei der Planung zu beachten: Was gehört neben Licht und Strom zur Ausstattung? Wie können Abläufe optimal organisiert werden? Schaffen Sie sich eine stimmige Arbeitsumgebung und richten Sie Ihre Werkstatt ganz nach Ihren Bedürfnissen ein!

  1. Das Gartenhaus als Werkstatt: Die Vorteile
  2. Die Planung: Werkstattgröße, Standort, Baugenehmigung
  3. Das Gartenhaus als Werkstatt braucht  Tageslicht und Belüftung
  4. Strom und Beleuchtung in der Gartenhaus-Werkstatt
  5. Welcher Boden für das Gartenhaus als Werkstatt?
  6. Komfort in der Werkstatt: Wasseranschluss, Dämmung und Heizung
  7. Alles an seinem Platz: Übersicht und Ordnung
  8. Tipps zum Einrichten einer Werkstatt im Gartenhaus – Checkliste

Das Gartenhaus als Werkstatt: Die Vorteile

Ein Gartenhaus kann nicht nur als zusätzlicher Stauraum oder Rückzugsort genutzt werden, sondern auch als Werkstatt. Eine eigene Werkstatt im Garten bedeutet viel Freiraum und Flexibilität. Somit können ungehindert handwerkliche Tätigkeiten ausgeführt werden, die eventuell Lärm, Farbgerüche oder Vibrationen verursachen, ohne andere Hausbewohner oder Familienmitglieder zu stören und den Wohnbereich zu belasten. Auch Baustaub und Schmutz bleiben praktischerweise vor der Haustür und gelangen nicht in die Wohnräume. Um z.B. Bretter für ein Regal zurechtzusägen oder ein Fahrrad zu reparieren, ist eine funktionale Umgebung, in der alle benötigten Utensilien griffbereit sind, besonders förderlich. Gerade wenn das Wohnhaus räumlich nicht darauf ausgelegt ist, eine Werkstatt unterzubringen und keinen Keller hat, ist es naheliegend, die Werkstatt in den Garten zu verlagern.

In einer Gartenwerkstatt ist entsprechend mehr Platz verfügbar, so dass die Fertigstellung umfangreicher Bauprojekte auch über einen längeren Zeitraum unproblematisch ist. Die Werkstücke können auf den dafür vorgesehenen Flächen trocknen oder gelagert werden, bis der nächste Arbeitsgang erfolgt und müssen nicht jedes Mal zur Seite geräumt werden. Wer Ausbesserungen oder Handwerksarbeiten, die in Haus und Garten immer mal wieder anfallen, selbst übernehmen kann, bleibt unabhängig. Zudem ist eine Werkstatt im Grünen auch der ideale Ort für Hobbyprojekte oder künstlerische Bastelarbeiten aus Holz oder Metall. Etwas Selbstgemachtes herzustellen und kreativ zu sein, ermöglicht auch, Erholung und Abwechslung vom Alltag zu finden.

Die Planung: Werkstattgröße, Standort, Baugenehmigung

In seinen spezifischen Eigenschaften und Ausstattungen unterscheidet sich ein Gartenhaus als Werkstatt von anderen Nutzungsarten. Je nach Anforderung und Verwendungszweck sollte eine Gartenwerkstatt die passenden Räumlichkeiten und Maße besitzen. Dabei sollte bedacht werden, welche Arbeiten ausgeübt werden sollen. Wie hoch ist der Lagerbedarf? Welche Tische, Maschinen und Werkzeuge sind für einen zweckmäßigen Arbeitsplatz erforderlich?

Neun bis 10 Quadratmeter Fläche werden vielfach als Mindestgröße für eine Werkstatt genannt, in der verschiedene Reparaturen durchgeführt werden. Will man z.B. Möbel bauen oder restaurieren, braucht es deutlich mehr Platz. Im Shop der Gartenhausfabrik finden Sie Gartenhäuser aller Größen, die Sie bequem nach Größe der Grundfläche filtern können.

Filter Grundfläche

Es lohnt sich, auch einen Blick auf die Holzgaragen zu werfen, die von der Bau- und Machart her einem Gartenhaus aus Holz in vieler Hinsicht gleichen. Einige Modelle eignen sich sogar besonders gut als Werkstatt, z.B. weil die in der Regel geringere Fensterfläche viel Stellplatz für Regale lässt. Auch das breite Tor ist in manchen Fällen nützlich, wenn z.B. mal größere Möbel bearbeitet werden sollen.

Ist ein geeignetes Gartenhaus für die Einrichtung einer Werkstatt gefunden oder bereits vorhanden, empfiehlt sich auch eine Absprache mit der Nachbarschaft. Der Standort der Werkstatt sollte möglichst weit von Nachbarhäusern und Fenstern entfernt sein, damit der Lärmpegel auf ein Mindestmaß beschränkt werden kann. Außerdem gilt es zu prüfen, ob eine Baugenehmigung für die Gartenwerkstatt einzuholen ist. Die gesetzlichen Regelungen dafür sind abhängig von der Größe des Gartenhauses und in jedem Bundesland unterschiedlich. Lesen Sie dazu unsere speziellen Ratgeber zur Baugenehmigung für Gartenhäuser und Holzgaragen. In jedem Fall ist es sinnvoll, sich vorab beim örtlichen Bauamt beraten zu lassen, um Fehlinvestitionen und spätere Enttäuschungen zu vermeiden.

Das Gartenhaus als Werkstatt braucht Tageslicht und Belüftung

Wenigstens ein Fenster wird in einer Gartenwerkstatt gebraucht. Natürliches Tageslicht schafft eine viel angenehmere Arbeitsatmosphäre als künstliche Beleuchtung. Das volle Farbspektrum ist nur bei Tageslicht in allen Nuancen erkennbar, auch bleibt man dabei wacher. Des weiteren sorgt ein Fenster, das sich auch öffnen lässt, für die erforderliche Belüftung bei bestimmten Arbeiten. Gerade beim Einsatz von Lacken und Chemikalien oder bei Säge- oder Schleifarbeiten ist die Frischluftzufuhr wichtig, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Wer ein fensterloses Gartenhaus zur Werkstatt ausbauen will, kann auch nachträglich Fenster oder Türen mit Verglasung einbauen. Im Shop der Gartenhausfabrik sind passende Fenster & Türen für Gartenhäuser mit Isolierverglasung in verschiedenen Designs und Maßen erhältlich. Um mehr Stellplatz für die Arbeitsfläche und Regale oder Hängesysteme zu gewinnen, sind in einer Werkstatt bodentiefe Fenster eher hinderlich. Besser sind halbhohe Fensterformate, die unterhalb der Verglasung noch Stellfläche übrig lassen. Die Fenster sollten mit einer variablen Dreh-und Kippfunktion geöffnet werden können.

Gratenhaus Robert mit halbhohen Fenstern
Ein Gartenhaus mit halbhohen Fenstern – hier das Modell Robert-44 / 15,15 m² Grundfläche

Strom und Beleuchtung in der Gartenhaus-Werkstatt

Ein Stromanschluss für elektrische Geräte wie z.B. Lampen, Bohrmaschine oder Kreissäge ist in der Gartenhaus-Werkstatt unverzichtbar. Mit elektrischem Licht kann unbegrenzt gewerkelt werden, bei Bedarf auch abends und nachts. Aber wie und wo sollten die Leuchten angebracht werden?

  • Die Hauptbeleuchtung sollte den gesamten Raum erhellen, z.B. durch eine Leuchtröhre an der Decke.
  • Mit einer Punkt-Beleuchtung für den Arbeitsbereich wird eine präzise Sicht auf die jeweilige Arbeit sowie die Werkzeuge und Baustoffe gewährleistet. Hierfür eignen sich Strahler und auch Schreibtischleuchten.
  • Steckdosen sollten an den Stellen platziert werden, an denen sie gebraucht werden. Sind sie in regelmäßigen Abständen entlang der Wände und auf dem Boden angeordnet, können mehrere Maschinen gleichzeitig betrieben werden.

Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie die Installation der Elektroanschlüsse einem qualifizierten Elektriker überlassen. Unter Beachtung von besonderen Vorschriften können die Stromkabel für einen Stromanschluss im Garten bei Bedarf aber auch selbst verlegt werden. Weiteres dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber „Strom im Garten verlegen“.

Welcher Boden für das Gartenhaus als Werkstatt?

Der Boden in einer Werkstatt sollte belastbar, rutschfest und leicht zu reinigen sein. Gartenhäuser aus Holz werden häufig mit einem Holzboden geliefert. In vielen Fällen ist der Holzboden auch nur optional erhältlich, was sich anbietet, wenn Sie den Boden nach eigenen Vorstellungen werkstattgerecht gestalten wollen. Folgende Böden und Beläge sind für ein Gartenhaus als Werkstatt möglich:

  • Ein (evtuell mitgelieferter) Holzboden strahlt zwar Gemütlichkeit aus, ist  allerdings nur bedingt geeignet, je nachdem, welche Arbeiten ausgeführt werden. Auf jeden Fall benötigt er eine sehr gute, druckstabile Versiegelung, um nicht binnen Kurzem unansehnlich zu werden. Evtl. empfiehlt es sich, einen weiteren, extra robusten Belag auf den Holzfußboden aufzubringen.
  • Ein Betonboden ist äußerst robust und unempfindlich. Möglicherweise ist ein entsprechendes Fundament (Betonplatte) bereits vorhanden oder wird für das Gartenhaus hergestellt. Dann können Sie ein Gartenhaus ohne Boden wählen und einfach den Betonboden nutzen. Das gilt ganz ebenso für ein Plattenfundament aus z.B. Wegeplatten.
  • Epoxidharzboden:  Epoxidharz wird direkt auf einen vorhandenen Betonboden gegossen oder gestrichen. Ein Epoxy-Boden ist ebenfalls sehr widerstandsfähig und hält auch hohen Belastungen stand. So ein Boden ist auch einfach zu reinigen, jedoch tendenziell teurer als andere Optionen.
  • Industrieller PVC-Bodenbelag: PVC-Bodenbeläge sind sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Ölen, Chemikalien und Feuchtigkeit. Sie sind einfach zu reinigen und zu warten, was sie zu einer idealen Wahl für eine Hobby-Werkstatt macht.
  • Fliesen: Fliesen sind langlebig und leicht zu reinigen. Auch sie sind widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und Chemikalien. Fliesen können jedoch rutschig sein, wenn sie nass sind, so dass Sie möglicherweise eine rutschfeste Beschichtung auftragen sollten, um die Sicherheit zu erhöhen. Oft reicht auch eine große Gummimatte.

Komfort in der Werkstatt: Wasseranschluss, Dämmung und Heizung

Ein Wasseranschluss in der Werkstatt bietet sich an, wenn in der direkten Umgebung des Gartenhauses keiner vorhanden ist.  Zum Hände waschen, zur Reinigung der Werkzeuge und Oberflächen und zum Durchführen bestimmter Aufgaben wird Wasser gebraucht. Ein Spülbecken mit Ableitung des Wassers nach draußen wäre optimal. Es ist aber durchaus möglich, ohne separaten Wasserzugang auszukommen, indem für einen überschaubaren Verbrauch z.B. Eimer, Kannen oder Camping-Wassertanks verwendet werden. Wird ein Wasseranschluss im Gartenhaus benötigt, sollte bedacht werden, dass die Leitung frostsicher verlegt werden muss.

Abhängig von der jeweiligen Wandstärke kann sich auch die Dämmung einer Werkstatt lohnen. Auf diese Weise können das Raumklima ausgeglichen und der Wärmeverlust im Winter verringert werden, was der Einrichtung und den aufbewahrten Arbeitsgeräten zugutekommt. Für einen komfortablen Aufenthalt bei kühler Witterung wird mitunter auch eine Heizung im Werkstatthaus installiert oder auf ein mobiles Heizgerät zurückgegriffen. Detaillierte Infos zu diesen Ausstattungsmerkmalen erfahren Sie in unseren Ratgeber-Artikeln:

Alles an seinem Platz: Übersicht und Ordnung

Mit ein paar Anpassungen und Investitionen kann ein Gartenhaus in eine funktionsfähige Werkstatt umgebaut werden. Das Kernstück einer Werkstatt ist eine robuste Werkbank, auf der ungehindert gesägt und gehämmert werden kann und auch mal etwas auslaufen darf. Zudem sorgen Schränke, Regale und Aufhängungen dafür, dass gesammeltes Arbeitsmaterial ordentlich aufbewahrt werden kann. Ob kleinteilige Utensilien wie Schrauben und Dübel oder Bohrer, Hämmer, Schraubenzieher und Fuchsschwanz – all das kann in Schubfächern und Boxen übersichtlich untergebracht werden. Grundwerkzeuge, welche ständig in Benutzung sind, können mit Haken, Nägeln oder Haltern an einer Werkzeugwand befestigt werden.

Möglich ist auch eine Sortierung nach Themenbereichen, um mit dem richtigen Equipment schnell ein Bild aufhängen oder einen tropfenden Wasserhahn abdichten zu können. Müssen Werkzeuge und Arbeitsmittel für Reparaturen, Umbauten oder Renovierungen nicht erst kreuz und quer an verschiedenen Plätzen im Haus zusammengesucht werden, können Zeit und Aufwand gespart werden. Eine gut ausgestattete Werkstatt, in der alles seinen Platz hat, trägt dazu bei, dass jederzeit mit DIY-Projekten wie dem Bau eines Vogelhauses, kreativem Möbel-Upcycling oder filigranen Holzarbeiten begonnen werden kann.

Tipps zum Einrichten einer Werkstatt im Gartenhaus – Checkliste

Zum Schluss noch eine Checkliste mit allem, was in einer praktisch ausgestatteten Gartenwerkstatt benötigt wird:

  • Ausreichend Platz: Wählen Sie ein Gartenhaus, das groß genug für Ihre Bedürfnisse ist und genügend Platz für Werkzeuge und Materialien bereithält.
  • Stabile Arbeitsfläche: Eine geräumige Werkbank bietet die Grundlage für Arbeitsprojekte und Hilfsmittel wie einen Schraubstock.
  • Aufbewahrungsmöglichkeiten: In belastbaren Werkzeugschränken und einer Vielzahl von Schubladen und Regalen sind Werkzeug und Ersatzteile gut verstaut.
  • Stromversorgung: Stellen Sie sicher, dass das Gartenhaus über eine Stromversorgung verfügt, um elektrische Arbeitsgeräte zu betreiben.
  • Gute Beleuchtung: Durch Tageslicht und abgestimmte Lampen wird die Werkstatt gut ausgeleuchtet und Ideen können erfolgreich und sicher umgesetzt werden.
  • Regelmäßige Belüftung: Um den Abtransport von Staub und Rauch zu gewährleisten, sollte das Gartenhaus über ausreichend Belüftung und ein Fenster verfügen.
  • Wasseranschluss: Es ist von Vorteil, einen Wasserhahn in der Werkstatt zu haben, um Reinigungs- und Abwascharbeiten durchzuführen.
  • Heizung und Dämmung: Optional können eine Heizung und eine Dämmung für kalte Tage in Betracht gezogen werden.
  • Sicherheit: Da in einer Werkstatt auch eine erhöhte Brandgefahr bestehen kann, ist es ratsam, einen Feuerlöscher und einen Rauchmelder anzubringen.

FAZIT:  Wer nicht nur gelegentlich mal etwas repariert, sondern das Do-it-Yourself als Hobby schätzt, wird von einem eigenen Bereich fürs Werken, Bauen und Basteln profitieren. Gartenhäuser in vielen Größen eignen sich hervorragend für den Ausbau zu einer vielseitigen und praktischen Werkstatt. Das gilt auch für viele Holzgaragen, die Sie ebenfalls im Shop der Gartenhausfabrik finden. Wir wünschen viel Freude beim Heimwerken!

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